Interview

Howard Carpendale: “Auch die Beatles waren Schlager!”

Die große-Chart-Revolution (5 Schlager-CDs an der Spitze der Ö3-Charts!), rund 700.000 ORF-Zuseher bei der Starnacht und Millionen-Umsätze. Der Schlager ist die Musik der Stunde. Das WEGOTIT-Interview mit dem Branchen-König, Howard Carpendale.

9. April 2014
Wien, Stadthalle
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In den österreichischen Pop-Charts sind die ersten 5 Plätze im Schlager-nahen-Genre anzusiedeln …
Was wir da erleben mit Helene Fischer, Beatrice Egli und Co. hat mich sehr überrascht. Doch vergesst das Wort “Schlager”, denn dem Publikum ist das egal. Das kennt nur gute Musik oder schlechte.

Was ist so böse am Wort Schlager?
Was ist denn Schlager? Als die Beatles She Loves You gesungen haben war das doch auch Schlager. Oder Coldplay. Oder die Country-Music Amerikas. Wie gesagt es gibt nur gute Musik oder schlechte.

Was halten Sie von Andres Gabalier?
Er trat bei eine meiner Open Air Konzerte im Vorprogramm auf und mir war relativ klar dass diese eine Nummer, I Sing a Liad für di, ein sehr großer Erfolg werden wird. Er hat die Basis um zu absoluten Superstar zu werden. Doch der Unterscheid zwischen seinem momentan sicherlich beeindruckende Erfolg und einer langfristigen Karriere ist schon noch groß. Wenn er versteht, dass dieses bisschen Clown, das er gerne spielt nichts für die Ewigkeit ist, dann hat er eine große Karriere vor sich.

Würde sie ein Duett mit Gabalier reizen?
Das ist nicht die Musik, die ich gerne höre. Aber das heißt nichts. Er ist verdammt erfolgreich und soll es auch weiter bleiben, aber ich will andere Wege gehen. Lionel Richie wäre für ein Duett schon reizvoller…

Früher haben sie die Hits von Beatles, Smokie und Co.auf Deutsch übersetzt. Reizt sie die aktuelle Pop-Musik denn gar nicht mehr?
Das war eine Phase, die heute längst vorbei ist. Im Moment würde das nicht passen. Das würde die Marke Carpendale total verwässern. Die Hits von heute sind zu kurzlebig, die kann man vielleicht noch live covern, aber nicht mehr auf CD.

Ist 2013 das Darsein als Musiker also schwieriger?
Ich danke Gott jeden Tag, dass ich nicht heute als Newcomer anfangen muss. Diese Branche hat sich total verändert, allein schon wegen der vielen Casting-Shows. Und so wollen die Leute mehr denn je Authentizität. Man hat zuviel von B, C und D Promis. Aber das gilt nicht nur für die Musik, sondern auch für die Politik.

Was ist das Geheimnis ihrer Jugend?
Vielleicht sehen sie etwas anders als ich (lacht). ich habe kein Geheimnis. Ich bin froh, dass es so ist. 67 ist bei weitem nicht das Ende. Den Fehler den ich 2003 gemacht habe, als ich sagte ich höre auf, der war ernst gemeint. Doch in den 4 Jahren ohne Musik habe ich festgestellt, dass das kein Leben ist. So ganz ohne Ziele und Visionen. Und deshalb habe ich ein Comeback versucht und war dabei ehr nervös.

Im Herbst kommt ihre neue CD Viel zu lange gewartet
Da wird es auch rockigere Songs gebe. Ich will dieses Risiko eingehen. Ein Künstler darf niemals dem Publikum geben was die wollen. Man muss ihnen immer nur das geben was man selber will!

Auf was haben Sie Viel zu lange gewartet..
Das bezieht sich auf die Zeit nach der Comeback.Tournee.
In 55 Jahren erlebt man sehr viele Ups and Downs- aber das erlebt jeder Künstler. Meine Comeback-Tournee war das Größte dass ich je in meiner Karriere erlebt habe. Und ich glaube dass ich den Erfolg danach viel besser verwaltet habe.

Was ist der Grund Ihres Erfolges?
Ich habe schon viel nachgedacht, warum ich so viel Erfolg habe. Aber wenn sie sich die Zeit nehmen und die Entwicklung meiner Songs anhören – Schöne Mädchen von Seite, Ti Amo, Laura Jane, Nachts wenn alles schläft – da gab’s außer dem Künstlernamen keine Wiederholung.

Am 9. April spielen Sie in der Wiener Stadthalle…
Ich liefere eine der besten Bühnen-Shows, die es auf der Welt gibt! Niemand wird enttäuscht heimgehen, denn ich habe das Entertainment von der Pieke auf gelernt und stelle mich auch auch jedem Vergleich.



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