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So genial wird das Prince Konzert in Wien

Eine 12 Minuten Version von Purple Rain, und die noch unveröffentlichten Hits Plectrumelectrum und Fixurlifeup beim ersten Konzert. 14 Minuten Purple Rain, das Jackson-Cover Don’t Stop Till You Get Enough und gleich 12 Zugaben (!) beim Zweiten. Gestern (01-JUN) gab Prince mit einem sensationellen Konzert-Doppelschlag in Paris die Direktiven für sein Wien-Konzert am Samstag (07-JUN). WEGOTIT war live dabei.

1. Juni, 18 und 21.30 Uhr Le Zenith – eine simple Twitter-Ankündigung am 26. Mai (also nur 6 Tage vor den Konzerten) kündigte die Sensation an: Prince gibt im Pariser Club Le Zenith zwei Konzerte für nur je 6.000 Fans. WEGOTIT war live dabei:

“Solch magische Momente kann man nur live erleben! also packt eure Handys und Kameras weg,” erklären die Mädels von 3rdEyeGirl die strikten Hausregeln. Erst dann legt Prince los: “Paris. Wir werden das so machen: Zuerst spielen wir 14 Hits am Stück. Und wenn ihr dann noch könnt gibts 14 weitere!” drischt er Let’s Go Crazy in der neuen Rock-Version in die Saiten seiner Symbol-förmigen Gitarre. Unterstützt von der grandiosen Mädchen-Band 3rdEyeGirl und zwei Keyboard-Playern (von denen einer nicht auf der Bühne sondern am Mischpult (!) spielt) tanzt er zu Take Me With U und Raspberry Beret von einem Bühnen-Ende zum anderen. Zeigt dazu Landschaftsaufnahmen und Aquarelle am Screen und fordert den grandiose 3rdEyeGirl-Mädchen mit ständigen Regie-Anweisungen (“Schneller”, “Lauter”, “Kickdrum”) musikalische Höchstleistungen ab. Erweist sich Prince, jetzt im Duett mit Liv Warfield, mit U Got The Look und Musicology einmal mehr als die Eierlegendewollmichsau des Musik-Business so beginnen seine Bodyguards zu nerven: Von der Bühne, vom Mischpult und quer durchs Publikum verfolgten sie etwaige Handy-Knipser mit hallogen-überfluteten Taschenlampen.

Ein irrer Störfaktor, den Prince nur mit einem wettmachen kann: Kiss! Begleitet von Warhol-artigen Kussmünden am Screen legt Prince dabei seine Weste ab (Jubel!) und lässt die 3 Girls immer wieder musikalische Stops einlegen: Für Gabalier-artige Arschwackel-Einlagen (Riesenjubel!) “Ich habe einfach zu viele Hits!” erklärt er keck und wechselt an ein von Metalzäunen umrahmtes Keyboard. Im Halbdunkel – und nur durch das ständige Taschenlampen-Knipsen seiner immer aggressiveren Bodyguards gestört – drischt er When Doves Cry in die Tasten. Beim Kracher Sign ‘O The Times lässt er seinen
Girls Donna Grantis (Gitarre), Hannah Welton-Ford (Drums) und Ida Nielsen (Bass) viel Spießraum für ausufernden Soli.

“Jetzt wird’s funky” erklärt er zum von schweren Keyboard-Sound begleiteten Controversy in das er das mit den Worten “Erinnert ihr euch noch an die 80er?” das grenzgeniale The-Ohio-Players-Sample Love Rollercoaster einstreut. “Old Skool” wird er dabei nicht müde zu betonen und setzt mit den Überhits 1999 und Little Red Corvette zu ständigen “Party!”-Rufen das grandiose 80er Revival fort.

Mit der wunderbaren Ballade Slow Down drosselt er das Tempo und erklärt “Nehmt eure Handy raus und erhellt diesen Platz. Schaut euch an wie schön ihr seid”. Bei vollem Saallicht, und von 6.000 Fans inbrünstigst mitgesungen, beendet eine Epochal-Version von Nothing Compares 2 U nach 55 Minuten den offiziellen Teil.

“Wie gefällt’s euch bislang? Die beste Nacht eures Lebens? Da haben noch nicht alle ‘Ja’ geschrien, also muss ich euch ein paar brandneue Songs geben”: Plectrumelectrum – ein treibendes Rock-Funk-Instrumental und den hitverdächtigen Dancefloor-Kracher Fixurlifeup. Nach der Gänsehaut-Ballade Something In The Water (Does Not Compute) verbeug sich Prince: “Danke Paris” . Plötzlich krachen Blitz und Donner durch die Halle, Regengeräusche prasseln aus den Boxen und das wohl eindringlichste Gitarren-Riff der Musik Geschichte: PURPLE RAIN! Ein Jubelaufschrei der 6.000 Fans und Prince setzt, begleitet von einer fahnenschwingenden Tänzerin, mit einer 12 Minuten Rock-Version den Schlusspunkt.

Nur 103 Minuten später steht er wieder auf der Bühne. Diesmal geht’s ohne Foto-Verbot-Ansage, aber dafür aber um einiges aggressiver intoniert, wieder mit Let’s Get Crazy los – doch schon mit dem vierten Song schmeißt Prince das Programm um, und stimmt im Duett mit Liv Warfield den Jackson Klassiker Don’t Stop ’till You Get Enough an. Statt Musicology gibt’s gleich When Doves Cry und dazu die Party-Kracher Housequake und I Would Die 4 U. “Ihr seid am besten Platz der Erde” erklärt er vor 1999 und nach Nothing Compares 2 U wird er keck: “Wir haben keine Hits mehr – Deshalb müssen wir heim gehen – Nein, ich weiß was wir tun: Kiss!” Der umjubelten Megahit als Finale des offiziellen Teils – und dann bei den Zugaben wächst Prince einmal mehr über sich hinaus: Zuerst sein geniales Piano Medley rund um Diamonds And Pearls oder The Beautiful Ones, dann eine 15-Minuten-Version von Purple Rain – diesmal am Piano! “Danke Paris. Good Night”

Doch die 6.000 Fans haben noch
nicht genug und fordern, obwohl längst das Hallenlicht angegangen ist, nach einer weiteren Zugabe: Prince kommt wieder, stimmt am Piano She Is Always In My Hair an und schnallt sich für den brandneuen Mitsing-Hit FunkAndRoll wieder die Gitarre um. “Danke Paris. Good Night”

Doch die 6.000 Fans haben noch immer nicht genug und fordern eine weitere Zugabe: 10 Minuten lang. Prince kommt wirklich wieder – mit dem Gitarren-Inferno Stratus und der Funk-Party: Whats My Name “Danke Paris. Good Night”

Das Licht ist wieder an, die Ersten gehen heim – doch Paris schreit weiter nach einer Zugabe: Und wirklich Prince kommt doch noch einmal! Stimmt als mittlerweile 12. (!) Zugabe das Schmankerl Sometimes It Snows in April an. Ein Wahnsinns-Finale für ein Wahnsinns-Konzert! Mehr Überraschungen gibts nur am Samstag (07-JUN) beim Geburtstagskonzert in der Wiener Stadthalle.

Das war die Setlist in Paris (01-JUN-2014, 18 Uhr):
Let’s Go Crazy
Take Me With U
Raspberry Beret
U Got The Look
Musicology
Kiss
When Doves Cry
Sign O’ The Times
Hot Thing
Controversy (incl. Love Rollercoaster)
Play That Funky Music
1999
Little Red Corvette
Slow Down
Nothing Compares 2 U
Zugaben:
Guitar
Plectrumelectrum
Fixurlifeup
Something In The Water (Does Not Compute)
Purple Rain

Das war die Setlist in Paris (01-JUN-2014, 21.30 Uhr):
Let’s Go Crazy
Take Me With U
Raspberry Beret
U Got The Look
Don’t Stop Till You Get Enough (Michael Jackson Cover)
Cool
When Doves Cry
Sign O’ The Times
Housequake
I Would Die 4 U
Hot Thing
Controversy (incl. Love Rollercoaster)
1999
Little Red Corvette
Slow Down
Nothing Compares 2 U
Kiss
Zugaben:
Diamonds And Pearls
The Beautiful Ones
Eye Wanna Be Your Lover
How Come You Don’t Call Me Anymore
Empty Room
Purple Rain
Zugaben 2:
She Is Always In My Hair
FunkAndRoll
Zugabe 3:
Play That Funky Music
Zugaben 4:
Stratus
Whats My Name
Zugabe 5:
Sometimes It Snows in April





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